Warum eigentlich Gedankenflöhe?

Jeder kennt das: Man sitzt im Zug alleine und hört Musik, man sitzt bei der Arbeit oder in der Schule und schaut in den Himmel aus dem Fenster, man ist mit Freunden im Auto unterwegs und zwischendurch gibt es immer wieder die Minuten der Stille und man sieht auf die Straßen, wie die Laternen an einem vorbeisausen.
In diesen Momenten und in noch ganz vielen mehr lasse ich meine Gedanken kreisen. Sie Hut, Stock und Gesangbuch schnappen und auf Wanderschaft gehen. Dabei kann der Weg ganz unterschiedlich sein. Er kann echt sein, ein realler Weg den man im Leben gegangen ist und den man das ein oder andere Mal wieder abgeht. Mal bereut man die Wahl des Weges, mal ist man froh, sich für diesen Weg entschieden zu haben. Es kann aber auch genauso gut eine Reise in eine Ferne Zukunft sein. Da wo alles gut wird. Den am Ende wird ja bekanntlich alles gut. Wünsche und Träume werden wahr, so sagt es zumindest jedes Kindermärchen.
Was aber letzendlich das beste an diesen Gedanken ist, dass sie wie ein kleiner Floh von einem Weg zum anderen hüpfen. Wahllos so scheint es manchmal sich Dinge, Ereignisse und Vergangenheit oder Zukunft rauspickt.
Wenn ich also im Zug sitze und nach draußen auf die Welt blicke und still darauf warte an meinem Ziel anzukommen, ist der kleine Floh bereits in meinem Kopf unterwegs und bewegt sich durch meine Gedankenwelt.
Mein Blog beschäftigt sich mit diesen Flöhen. Gedanken, die mir immer wieder in den Sinn kommen, die mich beschäftigen oder auch einfach mal Dinge, die gesagt werden müssten.
Dabei müsst Ihr nicht immer meiner Meinung sein, wenn Ihr versucht meinen Gedankengängen zu folgen. Bildet euch selber Gedankenflöhe zu meinen Themen, lasst meine Gedanken in eure Gedanken und diese Flöhe für euch auf Reise gehen. Denn das ist das schöne in dieser kleinen Welt in unserem Kopf, wir können machen was wir wollen.
Jetzt viel Spaß beim Lesen und wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.

Freitag, 26. Dezember 2014

Verspätete Weihnachtspost

Hallihallo Ihr Lieben,

ich wünsche euch allen nachträglich schonmal ein fröhliche Weihnachten und falls ich es wieder vergesse: ein frohes neues Jahr 2015.
Und da es schon lange in meinem Freundeskreis Tradition ist sich lustige Videos von Elf yourself und andere lustige Kurzfilmchen zu schicken, möchte ich euch das lustigste von diesem Jahr nicht vorenthalten.
Es geht um einen kleinen Tannenbaum... der Rest spricht für sich selbst :D
 
Gemein oder? Ich musste erstmal 2 Minuten beherzt lachen, weil dieser kleine Tannenbaum es echt faustdick hinter den Ohren hat. So viel zum Thema: Beurteile das Buch nicht nach seinem Äußeren.
Ich fands einfach lustig und ich denke jeder kennt solche Menschen, die einfach nur hinterf***ig sind. Jeden um den Finger wickeln, aber alles nur für sich selbst tun. 
Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht!
So aber es ist, viel mehr war, ja Weihnachten, das heißt genießt die Zeit mit euren Liebsten und ich hoffe das schenken hat euch mehr Spaß gemacht, als das beschenkt werden.
Ich liebe es, wenn man genau das gefunden hat, worüber derjenige sich freut und es dann aufmacht.
Das Strahlen in den Augen das leichte Lächeln, um die Mundwinkel...
Ist immer viel schöner als ein neues Armband oder eine Wii (Meine Geschenke dieses Jahr :P)
Naja falls ich wieder vergesse euch weiter zu berichten:
Frohes neues jahr 2015 schon einmal von mir!

Eure Saphirblau 

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Teil 10: Auf anderen Wegen



Hallihallo Ihr Lieben,

ohne großer Worte, denn ich will ins Bett :D
Ein neuer Teil meiner Kurzgeschichte. Viel Spaß beim Lesen.
Genießt den dritten Advent, Kekse, Glühwein und Schmalzkuchen ;)

Eure Saphirblau

Der Gedanke ließ mich beim Anziehen und Haare föhnen nicht ganz los. Aber ich versuchte, es erst mal aus meinen Gedanken zu verscheuchen. Ich wollte David gerne fragen, kannte mich aber gut genug um zu wissen, dass ich vor ihm letztendlich den Mut verlieren würde.
Ich brauchte einen Plan.
Ich schloss die Tür auf und hörte beim Rausgehen David mit seiner Mutter lachen. Ich lächelte, ging in den Flur und lehnte mich an den Türrahmen zur Küche. Ich musste mir das Lachen verkneifen. Anne, Davids Mutter hatte wohl den Kochlöffel in den Topf mit der Soße fallen lassen, wodurch ein paar Spritzer von der Soße in ihrem und Davids Gesicht gelandet waren. Aber das schien sie beide nicht zu stören, denn sie lachten sich bloß schlapp. Ich rührte mich nicht und betrachtete nur, wie die beiden miteinander lachten. Doch irgendwann entdeckte mich Davids Mutter.
„Danny! Wie schön dich endlich mal wieder zu sehen. Entschuldige das Chaos hier.“ Sie wischte sich Tränen aus den Augenwinkeln und kam auf mich zu, um mich kurz in den Arm zu nehmen.
„Kein Problem, Frau Bergmann. Ich bin ja schließlich irgendwie mit dem Chaos groß geworden.“
Ich grinste und betrachtete ihr bekleckertes Gesicht. Sie sah hübsch aus. Sie hatte lange blonde Haare, die zu einem Pferdeschwanz geflochten waren. Dunkelgrüne Augen und kleine Fältchen, um die Mundwinkel. Sie sah so fröhlich aus, wenn ich an damals denke, im Gegensatz zu der Zeit, in der sie noch mit Herrn Bergmann zusammen war, ist sie lockerer und entspannter geworden und das machte mich glücklich.
„Ach, was soll diese Förmlichkeit, nenn mich Anne“, grinste sie.
„Ok, Anne.“, ich grinste ebenfalls.
„So jetzt machen wir mal diese Sauerei weg.“, sie ging zur Spüle und organisierte einen Lappen.
David kam rüber und piekte mich in die Seite. Ich schaute ihn fragend an.
„Alles okay?“, fragte er.
„Ja klar, was soll sein.“ Ich lächelte ihn an und wischte mit dem Finger etwas Soße auf.
„Du siehst ja lecker aus.“, ich lachte und leckte die Soße vom Finger.
„Ach, du aber auch. Heißes Shirt.“ Ich wurde knallrot und streckte ihm instinktiv die Zunge raus. Ich trug ja schließlich SEIN Madsen- Shirt.
Er bekam so ein verschmitztes Lächeln und hatte dabei so einen intensiven Blick. Ich wich seinem Blick aus. Und zwang meine Gedanken auf Lena zu lenken, seine Freundin.
„Ok, brauchst du noch Hilfe, Anne?“, ich drehte mich zu ihr.
„Nein, soweit ist alles fertig, ihr könnt euch gern schon setzen.“
Das taten wir dann auch. Es gab Rinderrouladen mit Kartoffeln und es war unglaublich köstlich. Ich hatte ganz vergessen, wie toll Anne kochen konnte. Herr Bergmann hatte damals darauf bestanden, dass sie ein Kochkurs besuchte, damit sie ihn nicht vor Freunden und Arbeitskollegen nicht blamieren konnte. Tja, der Typ war halt ein unverbesserlicher Idiot.
Wir redeten die ganze Zeit beim Essen. Ein Tatbestand, den es damals, wenn ich mal beim Essen dabei seien durfte, auch selten gab. Es war richtig schön. Ich mochte Anne immer noch gerne. Sie war jetzt richtig entspannt seit der Scheidung.
„Danny?“, Anne holte mich aus meinen Gedanken. „Das mit deiner Mutter tut mir übrigens sehr leid.“ Ich nickte bloß. Ich konnte nichts sagen.
„Hat die Polizei eigentlich rausgefunden, wohin sie untergetaucht ist?“, fragte sie freundlich.
„Nein, sie gilt offiziell als vermisst. Ich denke auch nicht das sie wieder kommt.“
Jetzt war Anne, diejenige die nur nickte und jetzt war ich aber auch neugierig und mutig genug.
„Seit wann sind sie eigentlich von Herrn Bergmann getrennt?“
Sie lächelte. „Seit dem 1. Mai 2010. Nächstes Jahr schmeiße ich ne Party, du bist sehr gerne eingeladen, meine Liebe.“ Sie lachte.
Ich grinste. „Ok, abgemacht.“
„Weißt du, der Kerl war ein reiner Kontrollfreak. Schon immer. Das werdet ihr Kinder ja auch mitbekommen haben. Wenn man etwas falsch gemacht hat, hat er richtig cholerische Anfälle bekommen. Er hat mich nie geschlagen, das muss ich ihm zu Gute halten, aber als er mich einmal gegen die Tür geschubst hatte, weil ich Rotwein auf dem Teppich verschüttet hatte und mit ansehen musste wie David ihn eine reinhaut, war für mich der Augenblick da, wo mir klar wurde, dass ich einen Schlussstrich ziehen musste. Und wie du siehst, 4 Jahre später, geht es mir super.
Hab ihn vor die Tür gesetzt, mir einen neuen Job gesucht, mich finanziell etwas eingeschränkt und mir ging es nie besser.“ Ich lächelte.
„Sehr gut.“ Ich klatschte Beifall. Sie hatte unglaubliches Selbstbewusstsein bekommen.
„Ja und jetzt hol ich den Nachtisch, obwohl ihr beide ja schon süß genug seid.“
Wir grölten und verneinten das vehement, aber Anne lachte nur und ging in Richtung Speisekammer.
Ich schaute ihr hinterher. „Ich finde es toll wie glücklich sie ist. Das ist einfach toll.“
„Ich glaub, sie mag dich.“ Ich schaute ihn an und da war kein Sarkasmus in seinem Gesicht.
„Naja, wie kann man mich auch nicht mögen, ich zieh mich nicht gerade nuttig an und ich bin langweilig. Also der absolute Elternliebling.“ Ich lachte, sah ihn dabei aber nicht an.
„Du bist nicht langweilig.“ Er nahm meine Hand zwischen seine. Mein Atem ging schneller und ich schaute ihn an. Dann zog ich die Hand weg.
„Okay, Casanova, ich glaub Lena wäre von so einer Situation nicht begeistert.“ Ich zwinkerte ihm zu, um meine Aussage etwas aufzuhellen, aber dennoch stöhnte er, zog seine Hand aber ebenfalls weg.
„Hör zu, Danny, das mit Lena…“
„Soo ihr Lieben, da bin ich wieder.“, trällerte Anne fröhlich dazwischen. David verstummte. Und ich wischte alle Gedanken weg. Das Hirngespenst aus meiner morgendlichen Dusche ging mir nicht ganz aus dem Kopf, ich musste erst meinen Plan entwickeln, bevor ich David gegenüber irgendwelche Gefühle zeige.
„Vanilleeis mit Schokosoße. Danny möchtest du auch Sahne?“ ich atmete aus.
„Ja, ein bisschen.“, sagte ich dann zu Anne gewandt.
„Ähm Leute, ich setz aus, ich geh schnell duschen, damit ich Danny gleich nach Hause fahren kann, bevor ihr Vater noch unruhig wird.“ Er zwinkerte mir zu.
„Oookay, du hast Glück, dass ich ne coole Mum bin, sonst würde ich jetzt fragen, ob du Danny hierher entführt hast.“, fragte Anne ihren Sohn misstrauisch.
„Jaap, aber du bist ja ne coole Mum.“ Er stand auf, gab ihr nen Kuss und ging zurück in sein Zimmer.
Anne schüttelte den Kopf und stellte mich und sich eine Schüssel Eis auf den Tisch.
„Soo ein schlimmer Jung.“ Sie lachte leise und es war irgendwie ansteckend.
Dann schob ich mir einen Löffel Eis in den Mund, es schmeckte köstlich. Eine Woche hier wohnen und David müsste mich zur Schule rollen.
„Du weißt, dass David dich ziemlich gern hat? Ach, eigentlich hat er dich immer gern gehabt.“
„Ja, ich mag ihn auch. Er ist der beste beste Freund, den man haben kann.“ Ich lächelte.
„Nein, das meinte ich nicht. Er ist glaube ein klein bisschen verknallt in dich.“
Anne erinnert mich ein bisschen an die Mum aus dem Film Einfach zu haben.
„Nee, das glaub ich nicht. Er ist so gut wie vergeben, aber Psst das haben sie nicht von mir.“, flüsterte ich ihr zu. Wenn sie so direkt zu mir war, konnte ich das auch sein. Schließlich habe ich schon als Teenager mich immer gut mit ihr verstanden gehabt. Ich schob mir einen weiteren Löffel Eis in den Mund. Hmm, das war echt köstlich.
„Ach, meinst du die Lena? Gott, bewahre, das er wirklich was Ernstes mit ihr anfängt.“
Ich verschluckte mich an meinem Löffel und hustete erst einmal. Gott, das mit dem Essen und trinken musste ich mal besser üben. Anne lachte etwas, nachdem ich wieder Luft bekam.
„Was? Woher..“
Anne winkte ab. „Die hat er mir doch schon vorgestellt, die war schon ein paarmal hier. Hat nur ein paar Worte mit mir gewechselt und sind dann in sein Zimmer zum DVDs schauen gegangen.“ Das Wort DVD belegte sie mit Gänsefüßchen und ich wusste sofort was sie meinte.
„Okay, wenn das so ist. Warum glauben sie dann, er hätte Interesse an mir?“
„Ich bin seine Mutter, sowas merke ich einfach.“ Sie lächelte.
Manchmal vergaß ich, dass Anne eine Mutter war. So locker und entspannt, war sie damals auch schon gewesen, in den Tagen, wo Davids Vater auf Geschäftsreise war.
Manchmal vergaß ich, dass sie erst 36 Jahre alt war und dass sie für eine Mutter von einem erwachsenen Jungen, noch sehr jung war.
„Warum mögen Sie Lena nicht?“, fragte ich ablenkend.
„Ach, sie ist ein sehr hübsches, höfliches und freundliches Mädchen, aber sie passt nicht zu David. Ich wurde einfach nicht richtig warm mit ihr und ich hatte das Gefühl, Lena ist nur eine Art Trostpreis. Das David nicht so richtig verliebt in sie ist, aber was soll ich als Mutter sagen, er ist ein Kerl und sie hat bestimmt ihre Vorzüge.“ Dabei grinste Anne frech. Aha von ihr hatte David das freche Grinsen.
Ich zuckte nur die Schulter. Ich mochte nicht groß darüber nachdenken. Mein Leben war zurzeit voll mit genug Fragen und Müll. Wir löffelten ein paar Minuten leise unser Eis bis die Schüsseln leer waren.
„Und was ist mit dir?“, ich schob die Schüssel zur Seite.
„Was soll mit mir sein?“, fragte ich, obwohl ich genau wusste, was sie wollte. Ich wollte nur Zeit schinden.
„Naja, magst du David auch? Also mehr als nur Freundschaft.“
„Das ist kompliziert.“, antwortete ich bloß.
„Ist es das nicht immer? Aber aus kompliziert, kann auch schön werden.“
Ich stöhnte leise. „Vielleicht.“
„Bist du fertig?“, David kam in die Küche und rubbelte mit einem Handtuch sich die Haare trocken.
„Jap bin ich.“ Ich stand auf und Anne ebenfalls um mich nochmal kurz zu drücken.
„Danke für das super leckere Essen und das ich hier übernachten durfte.“
„Kein Problem, du bist hier immer willkommen, meine Liebe.“ Ich lächelte.


Am Montag auf dem Weg zur Schule hatte ich immer noch keinen Plan.
Ich steig aus meinem Opel Corsa und machte mich auf den Weg zur Aula. Ich war viel zu früh dran, aber ich konnte nicht gut schlafen und wenn ich eher da bin, konnte David mir auch keine komischen Fragen stellen.
Gestern im Auto hatte er mich gefragt, ob ich Freitag mit ihm ins Kino gehen würde, als Freunde. Ich sagte zu, ich wollte auch nicht unlocker sein. Vielleicht stellte ich mich auch an.
Ich war schließlich eine Frau. Wir interpretieren in alles und jeden immer viel zu viel rein und vielleicht war das jetzt auch der Fall. Doch nach dem Gespräch war ich gänzlich verwirrt.
Ein Teil von mir freute sich auch darauf meinen besten Freund wieder zu bekommen. Ein Teil von mir hatte die Witze und die Unterhaltungen mit ihm vermisst.
Ach zum Teufel. Ich sperrte meine Hormone wieder in Ihren Käfig und dachte weiter nach.
Gestern Abend hatte ich mir mit einer Spritze aus unserem Medizinschrank Blut abgenommen. Das war gar nicht so einfach. Ich habe zwar meinen Cousin schon ein paar Mal dabei beobachtet, wie er sich Insulin spritzen musste, aber da musste was rein in den Körper, ich wollte was raus haben.
Mit einem Gürtel hatte ich mir den Arm abgeklemmt und dann nach gefüllten Stunden eine Ader gefunden. Jeder Junkie hätte mich ausgelacht und jede Krankenschwester hätte mich geohrfeigt.
Das gehörte auch definitiv zu den Top Ten, der dümmsten Aktionen meines Lebens.
Aber ich wollte gerne einen Beweis haben. Mein Körper würde nach und nach alles Mögliche abbauen und deshalb brauchte ich einen Beweis. Ich hatte die kleine Spritze mit meinem Blut in meinem Nachtschrank verstaut und überlegte fieberhaft, wie ich einen Arzt erklären sollte, dass er es auf Drogen prüfen sollte. Nein, ich musste aufhören Sherlock Holmes zu spielen.
Das würde niemals gut gehen. Das war mir auch schon gestern Abend bewusst, aber ich wollte nicht untätig rumsitzen und was anderes viel mir nicht ein. Als ich an der Cafeteria vorbeikam, setzte ich mich auf eins der Sofas in einer der Sitzecken. Puuuh. Ich brauchte dringend einen Kaffee.
Aber die Cafeteria hatte gerade erst die Rollladen hochgemacht, das dauert wohl noch.
Meinem Vater hatte ich gesagt, dass ich noch für einen Test lernen müsste. Er schaute zwar stirnrunzelnd, dachte sich wohl, aber dass ich im Abschlussjahr wohl mal Gas geben wollte.
Also seufzte ich und holte meine Mathe Notizen raus. Am Wochenende hatte ich keine große Lust gehabt, die Aufgaben die wir zu Hause machen sollten nachzurechnen, also tat ich es jetzt. Das war auch eine gute Ablenkung von meinen irren Gedanken, die sich immerzu im Kreis drehten…

Als ich gerade an der letzten Aufgabe knobelte, hörte ich Stimmen im Flur. Doch ich ignorierte sie gleich wieder. Immerhin waren wir hier in einer Schule. Ich kratzte mich am Kopf und versuchte mich wieder auf die Aufgabe zu konzentrieren. Doch es ging nicht, ein Teil von mir wollte zuhören.
„Hör mir doch zu!“, das war David gewesen.
Was macht er jetzt schon hier? Bin ich nirgend mehr sicher.
Scheiße, mein Ding ist weglaufen und selbst darin bin ich irgendwie schlecht.
Ich seufzte und schob Block und Buch in meine Tasche zurück und versuchte noch 2 Minuten die Augen zu zumachen.
„Versteh doch, dass das alles irgendwie verändert hat.“ Wieder David.
Er stritt anscheinend mit jemandem.
„Ich muss hier gar nichts verstehen, sondern du musst verstehen, dass du einen Fehler machst!“ Lena.
Ich stöhnte. Ich wollte das alles gar nicht hören. Ich wollte nicht hier sein, sondern in meinem Bett, wo ich eigentlich hingehörte. Das war die Strafe für frühes Aufstehen.
Ich stand auf. Hier zu sitzen und zuzuhören, machte mich innerlich unruhig am besten ich geh zum Kaffeeautomaten auf der anderen Seite der Schule.
Der Kaffee war zwar nicht lecker, aber immerhin gab es da jetzt schon welchen.
Als ich aus der Cafeteria um die Ecke bog hielt ich inne und ging wieder um die Ecke zurück.
Natürlich! Natürlich standen sie vor dem Toiletten genau auf dem Flur, sodass ich dran vorbei musste, wenn ich zum Nebengebäude zurück wollte.
Scheiße, wann bin ich in diese komische Dreiecksbeziehung geraten?
„Lena, es tut mir leid. Aber ich will ehrlich zu dir sein, nur deswegen sag ich dir das. Nicht um dir weh zu tun. Das habe ich nie gewollt. Aber ich kann es nicht ändern.“
„Lügner! Natürlich hättest du es ändern können! Warum hast du sie geküsst?“
Mein Magen zog sich krampfhaft zusammen. Doch ich hörte weiter zu.
„Das war nicht geplant. Es tut mir auch leid. Aber es ist nun mal passiert, deswegen wollte ich es dir gleich sagen. Ich will kein Scheißkerl sein.“
„Zu spät.“, Lena schniefte. Ich schluckte.
„Lena, bitte, ich sag ja nicht, dass ich mich gleich trennen möchte, aber ich brauch eine Pause, um erst mal alles zu verarbeiten. Sie war halt plötzlich da und jetzt muss ich damit klarkommen.“
„Das sind doch alles Ausreden. Weißt du was, du kriegst deine Pause, dann wirst du erkennen, was du an mir hast, denn wir sind ein gutes Team und ich glaube an uns. Egal was du bei diesem lächerlichen Kuss mit Daniela empfunden haben solltest, das war eine Fata Morgana und das wirst du bald erkennen und dann David, dann wirst du noch wünschen, du hättest mich nicht aufgegeben. Denn lange werde ich nicht auf dich und deine Entscheidung warten, dann bin ich weg und du kannst sehen, wo du bleibst. Arschloch!“
Ich hörte ihre Absätze auf dem Boden klackern. Sie ging in die Mädchentoilette.
„Lena…“, sagte David noch geknickt.
„Verpiss dich.“, sagte Lena nur noch und knallte die Toilettentür zu.
Ich zuckte zusammen und versuchte zu begreifen, was gesagt wurde.