Warum eigentlich Gedankenflöhe?

Jeder kennt das: Man sitzt im Zug alleine und hört Musik, man sitzt bei der Arbeit oder in der Schule und schaut in den Himmel aus dem Fenster, man ist mit Freunden im Auto unterwegs und zwischendurch gibt es immer wieder die Minuten der Stille und man sieht auf die Straßen, wie die Laternen an einem vorbeisausen.
In diesen Momenten und in noch ganz vielen mehr lasse ich meine Gedanken kreisen. Sie Hut, Stock und Gesangbuch schnappen und auf Wanderschaft gehen. Dabei kann der Weg ganz unterschiedlich sein. Er kann echt sein, ein realler Weg den man im Leben gegangen ist und den man das ein oder andere Mal wieder abgeht. Mal bereut man die Wahl des Weges, mal ist man froh, sich für diesen Weg entschieden zu haben. Es kann aber auch genauso gut eine Reise in eine Ferne Zukunft sein. Da wo alles gut wird. Den am Ende wird ja bekanntlich alles gut. Wünsche und Träume werden wahr, so sagt es zumindest jedes Kindermärchen.
Was aber letzendlich das beste an diesen Gedanken ist, dass sie wie ein kleiner Floh von einem Weg zum anderen hüpfen. Wahllos so scheint es manchmal sich Dinge, Ereignisse und Vergangenheit oder Zukunft rauspickt.
Wenn ich also im Zug sitze und nach draußen auf die Welt blicke und still darauf warte an meinem Ziel anzukommen, ist der kleine Floh bereits in meinem Kopf unterwegs und bewegt sich durch meine Gedankenwelt.
Mein Blog beschäftigt sich mit diesen Flöhen. Gedanken, die mir immer wieder in den Sinn kommen, die mich beschäftigen oder auch einfach mal Dinge, die gesagt werden müssten.
Dabei müsst Ihr nicht immer meiner Meinung sein, wenn Ihr versucht meinen Gedankengängen zu folgen. Bildet euch selber Gedankenflöhe zu meinen Themen, lasst meine Gedanken in eure Gedanken und diese Flöhe für euch auf Reise gehen. Denn das ist das schöne in dieser kleinen Welt in unserem Kopf, wir können machen was wir wollen.
Jetzt viel Spaß beim Lesen und wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.

Montag, 25. August 2014

Teil 7: Labyrinth



Hallihallo Ihr Lieben,

soo heute gibt es mal wieder einen kurzen Teil von meiner Kurzgeschichte.
Viel Vergnügen. Ich arbeite noch an den Anekdoten vom Festival und dann natürlich auch an Teil 8.
Genießt den August, auch wenn es regnet, denkt immer daran andere Leute, wie ICH, müssen täglich arbeiten. Da ist es schon schöner, ein paar Tage die Füße hochzulegen.

Eure Saphirblau


Ich saß im Auto und sah die Lichter der Stadt an mir vorbeisausen. Ich ignorierte so gut es ging alles, was im Auto vor sich ging, was ziemlich einfach war, da das bisschen Alkohol, was ich zu mir genommen hatte bereits ein wenig seiner Wirkung zeigte. Ich saß da sah die kleinen Sterne und die hellen Lampen an, fühlte mich wie in Watte gewickelt und ignorierte das Gespräch von Steven und Lena, die Hanna und mir etwas über die letzten Partys berichteten. Lena strich dabei ab- und zu liebevoll über Davids Arm, wenn er gerade schaltete und der Alkohol drehte sich dann in der Magengrube. Ich hätte heute mehr essen sollen, als nur ein paar Pfannkuchen.
„Das hört sich cool an oder Danny?“, fragte Hanna und drehte sich zu mir.
Ich drehte mich schnell zu ihr um, da ich nicht wollte, dass sie denkt, dass etwas nicht mit mir stimmte.
„Tut mir leid, ich hab nicht richtig zugehört.“, gestand ich dennoch kleinlaut.
„Steven fragte gerade, ob wir Lust hätten morgen Abend mit zum bowlen zu gehen?“, sie sah mich nickend an und gab mir damit ein Zeichen, dass ich auch kommen sollte.
„Wer kommt denn sonst so?“, sagte ich beiläufig. Und schaute nach vorne zu David, der mir ebenfalls durch den Rückspiegel einen Blick zuwarf. Ich wendete schnell wieder meinen Blick zu Steven, der mir antwortete.
„So die üblichen Verdächtigen: Simon, Sarah, Lena, David, ich, Tamara, wenn sie nett ist.“
Ich atmete tief ein. „Klar, warum nicht.“ Sagte ich und nickte zustimmend.
Plötzlich hielten wir an und David stieg aus. Lena folgte ihm zügig.
Ich schaute wieder aus dem Fenster und erkannte nichts. Es dämmerte bereits und ich fragte mich, wo wir waren, als ich ausstieg erkannte ich es und mein Herz rutschte mir in die Hose.
Ein Maisfeld.
Nein.
Ich sah im Hintergrund die restliche Meute, die sich nun vor dem Maisfeld versammelt hatte. Ich ahnte es, das war schlimmer als der Alkohol. Viel schlimmer.
Die anderen gingen langsam Richtung Menge und ich schlich hinter ihnen her. Meine Beine bewegten sich nur widerwillig.
Scheiße verdammt, warum muss mein Leben auch so kaputt sein?
Nicht mal einen Abend kann ich richtig genießen ohne in meine Albträume zurückgeworfen zu werden.
Simon stand da, während der Rest der Menge sich hinsetzte. Ich setzte mich hinter Steven und Hanna und plötzlich setzte sich David neben mich, doch ich ignorierte ihn einfach.
Ich hatte gerade echt genug andere Sorgen.
„Okay Leute, weiter geht’s. Wir spielen mal wieder: Wo ist es? In diesem Maisfeld sind eine 5 Liter Flasche Sekt und 2 Fässer Bier versteckt. Ihr habt jetzt die ehrenvolle Aufgabe durchs Maisfeld zu schleichen und diese Sachen zu finden. Aber keine Sorge, dieses Mal gibt es ein Limit. Nach zwei Stunden müsst ihr die Sachen haben, dann geht’s weiter zur End- Party aufs Dach. Nochmal die ganze Nacht lasse ich euch nicht nach dem Kram suchen.“ Er lachte.
„Falls einer nicht mitmacht, bekommt er eine Strafe oder muss gehen, so sind die Regeln. Ansonsten viel Glück und habt Spaß!!“, grölte er durch die Menge, die jubelnd aufsprang und im Maisfeld verschwand. Ich legte meinen Kopf auf die Knie. Das kann doch alles nicht wahr sein.
In meinem Kopf wurde alles lauter und ich hörte Hanna und David fragen, ob wir losgehen wollten und ob es mir gut ginge, doch ich konnte nicht antworten. Plötzlich wusste ich, was ich tun musste. Ich musste hier weg und zwar schnell. Keine Sekunde länger konnte ich hierbleiben.
Ich sprang auf und ging schnellen Schrittes davon. Hinter mir hörte ich Stimmen, doch ich ignorierte alles. Ich wusste, dass ich mich kindisch benahm, aber das war mir im Moment egal.
„Daniela!“ Jemand packte mich am Arm und drehte mich schnell herum. Es war David, der mich etwas verwirrt anschaute. Hinter ihm kam Hanna hinterher. Steven und Lena standen weiter hinten und ich sah Lena auf Steven einreden, der kurz etwas erwiderte.
„Was ist los?“, fragte Hanna mich, die anscheinend schon wieder die Was- Regel vergessen hatte.
„Ich kann da nicht reingehen, okay. Ich kann euch nicht erklären wieso, es ist einfach so. Und jetzt werde ich gehen, denn so sind ja anscheinend die Regeln.“
Ich wollte mich losreißen, doch David ließ mich nicht los. Mir wurde heiß und ich schaute wieder auf das Maisfeld. Ich spürte mein Herzschlag bis zum Hals.
„Hey, nein. Ganz ruhig. Du brauchst da nicht rein, aber bitte bleib hier. Wir setzen uns ins Auto oder auf die Straße. Niemand wird dich zwingen da reinzukommen. Das mit der Strafe kriege ich schon organisiert.“, sagte David und sah mich an. Ich sah ihn an und atmete ein paarmal durch und dann nickte ich.
Welche Wahl hatte ich? Nach Hause laufen war eh eine Schnapsidee. Ich wusste kaum, wo wir waren.
„Okay.“, sagte Hanna langsam. „Ich kann bei dir hierbleiben.“ Sie lächelte.
„Nein, ich bleib hier, falls Simon mal raus kommt, kannst du ihm kaum überreden, dass ich die Strafe übernehme.“ Hanna runzelte die Stirn und nickte nur, dann schaute sie zu mir.
„Okay, na gut, dann pack ich mir mal Lena und Steven und wir legen besser mal los, bevor wir zu viel Aufsehen hier erregen was?!“, sagte Hanna an David gerichtet.
„Ja, danke Hanna. Das wäre super. Nimm Lena mit und sag ihr das alles gut ist und wir später nachkommen. Lass dich von ihr nicht abwimmeln, sag ihr ruhig, dass ich das gesagt habe. Ich werde ihr alles später erklären. Sie ist eh schon leicht betrunken.“ Er kratzte sich am Hinterkopf.
„Alles klar, pass bloß gut auf Danny auf, ja? Kein Blödsinn!“, sie drohte ihm mit dem Finger und er nickte bloß.
Während der ganzen Konversation stand ich nur da und dachte mit pochendem Kopf an diesen einen furchtbaren Abend im Maisfeld nach.
Dann war Hanna weg und ich sah nur noch kurz wie sie mit Lena und Steven redete, da zog mich David schon Richtung Auto. Doch anstatt mich dort reinzusetzen zog er mich auf den Boden und wir lehnten uns gegen den Autoreifen und schauten nun auf ein abgemähtes Getreidefeld. Nicht wirklich beruhigender, aber besser als das Maisfeld, das weckt böse Erinnerungen.

Eine lange Unendlichkeit sagten wir nichts und starrten nur in die Dunkelheit.
„Hast du Durst? Ich hab noch Wasser im Auto.“, sagte David leise.
Ich schüttelte den Kopf, doch weil ich nicht wusste, ob er das im Dunkeln sah, räusperte ich mich.
„Nein danke.“
„Weißt du es ist komisch, dass man kaum Sterne sieht, wenn der Vollmond so hell scheint.“, brach er die Stille endgültig.
„Das ist wie in einer Großstadt. Die Lichter vertreiben die Sterne der Nacht.“, sagte ich leise.
„Ja, ich weiß, dass hast du damals auch mal gesagt, als wir auf dem Strohballen uns die Sterne angesehen hast.“
„Das weiß ich gar nicht mehr.“
„Doch. Das war der Tag an dem mein Vater ausgezogen ist.“
Ich sagte erst nichts, doch dann wurde ich plötzlich mutig.
„Sei mir nicht böse, aber ich mochte deinen Vater nie besonders. So wie er deine Mutter und dich behandelt hatte, war er mir immer unsympathisch gewesen.“
Er lachte. „Ich weiß. Er hat dich auch nie gemocht, das beruhte wohl auf Gegenseitigkeit.“
Ich lächelte nur und seufzte einmal leise. Wunderte mich jetzt nicht wirklich.
„Darf ich dich was fragen?“
„War das nicht schon ne Frage?“ Ich lächelte.
„Ich meine noch etwas. Etwas Persönliches.“
„Ja.“, sagte ich ohne zu zögern.
„Warum hast du so eine große Angst vor Maisfeldern, Danny.“
Ich sah ihn an und dachte lange darüber nach, was ich sagen sollte. Ich kam von Lügen über Verweigern bis hin zu der Wahrheit. Ich kenne David jetzt schon mein halbes Leben mit Unterbrechungen. Wenn ich nicht mit ihm drüber reden kann, dann mit niemanden.
„Ich hab dir doch erzählt, dass ich mit meiner Mutter in einer Klinik war.“ Ich machte eine Pause. Er sagte nichts, doch griff leicht nach meiner kalten Hand, die auf der Straße lag und nahm sie zwischen seine, um sie etwas aufzuwärmen.
„Eines Abends ist sie aus dem Fenster abgehauen. In ein Maisfeld gelaufen und dann war sie weg. Ich sah nur noch wie sie langsam im Feld verschwand. Ich sprang hinterher und lief ihr nach. Im Dunkeln im Maisfeld. Ich war Stunden da drin und hab sie gesucht… doch ich hab sie nie gefunden.“
Wieder entstand eine Pause und ich atmete aus. Es tat gut, mal mit jemanden darüber zu reden.
„Weißt du warum sie abgehauen ist?“, fragte David leise.
„Nein… Ja… Ich weiß nicht genau… Ich hab sie nie wieder gesehen. Ich hab was ziemlich Dummes gesagt und danach ist sie angetrunken abgehauen.“ Tränen rollten mir über das Gesicht, doch ich brachte kein Ton heraus. Stilles Weinen war das einzige was ich noch konnte.
„Warte mal. Nie wieder gesehen? Was ist mit ihr..“
„Verschwunden.“, unterbrach ich ihn, bevor er Vermutungen anstellte, „Sie gilt offiziell als vermisst.“
„Doch das glaubst du nicht?“ Er kannte mich einfach schon zu lange.
„Nein.“ Ich atmete tief ein. „Als ich das Ende des Maisfeldes erreichte, war auf der anderen Seite ein Moorgebiet. Ich glaube, sie hat in ihrem Zustand nicht gewusst, wo sie da durchging.“ Weitere Tränen rollten mir übers Gesicht.
„Und jetzt machst du dir Vorwürfe.“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.
„Ich habe das Gefühl, dass ich sie hätte retten müssen. Ich war nur ein Raum weiter. Ich hätte wissen müssen, wie labil sie ist. Ich hätte auf sie aufpassen müssen. Sie war doch meine Mutter. Sie war doch auch immer für mich dagewesen.“ Ich schniefte kurz, doch dann war ich still.
„Nein, so darfst du nicht denken. Du warst 17? Du warst eindeutig noch zu jung, um so viel Verantwortung mit dir rumzutragen. Es war nicht deine Schuld, sondern ihre Entscheidung. Und wenn du mich fragst, glaube ich nicht, dass sie nicht mehr da ist.“
„Wie meinst du das?“ Ich runzelte die Stirn.
„Time out.“ Er drehte sich zu mir und machte ein T mit seinen Händen.
Ich lachte kurz auf, weil er bei seiner Geste so ein affigen Gesichtsaudruck machte.
„Vielleicht brauchte sie einfach mal eine Pause.“
„Eine Pause wovon?“, fragte ich und kannte die Antwort eigentlich schon.
„Vom Leben.“ Beantwortete er meine Frage dennoch.
Ich schniefte die letzten Tränen weg.
„Einmal hat sie zu mir gesagt, dass sie es hasst, Gefühle zu haben. Gefühle können etwas sehr Schönes sein, aber Gefühle können dich auch von Innen kaputt machen.“
Ich schaute ihn an, um zu schauen, ob er verstand was ich sagte. Er schaute mir direkt in die Augen.
Sekunden. Minuten. Ich wandte den Blick wieder auf das Getreidefeld mit den Sternen am Horizont.
Ja, Gefühle können einen auch von Innen zerstören.
„Ja, ich glaube, ich verstehe was deine Mutter dabei gefühlt hat.“
„Also“ sagte ich in einem fröhlicheren Ton, weil ich nun endgültig das Thema wechseln sollte.
Ich winkelte mein Bein an und setzte mich darauf, damit mein Hintern nicht am Asphalt festfriert.
„Also?“ fragte David, während ich meine Sitzposition änderte.
„Was ist meine Strafe?“, sagte ich während ich meine Jeansjacke etwas enger zog.
„Keine, solange du dem angetrunkenen Simon nichts sagt.“ David grinste.
„Jaa, aber was wäre denn meine Strafe gewesen, wenn ich sie machen müsste?“
„Jägermeister für mich und Wet- T-Shirt Wettbewerb für dich.“ Mir klappte die Kinnlade runter.
„Keine Sorge, meistens macht das nie ein Mädel alleine.“
„Und das soll mich jetzt beruhigen was?“ Ich lachte.
„Vielleicht.“ Er lächelte verschmitzt.
„Wie kams eigentlich, dass du mit Leuten rumhängst wie..“
„Wie Simon?“ beendete David meinen Satz. Ich nickte.
„Mein Vater hat mich, wie du sicher noch weißt, immer etwas dazu animiert Fußball zu spielen.“
„Animiert.“ Zischte ich. Gezwungen traf es dann doch wohl eher.
„Naja, auch wenn du es nicht glauben wirst, irgendwann war ich gut genug, dass ich in die Mannschaft aufgenommen wurde und die Jungs kennengelernt habe. Es war gar nicht so übel, sie nahmen mich auf alle Treffen mit und ich lernte viele neue Leute kennen und schließlich fing mir das Fußball spielen auch an, Spaß zu machen seitdem mein Vater nicht mehr alles darüber bestimmte.“
Ich lächelte, er wirkte insgesamt viel zufriedener als früher.
„Was macht dein Vater jetzt?“
„Er lebt in der Schweiz mit seiner neuen Freundin, die fast so alt wie wir.“
„In der Schweiz???“ fragte ich ein Ticken zu laut.
„Ja, er hat da eine neue Kanzlei. Ich war schon einmal drin. Die haben einen Springbrunnen im Foyer.“ Er grinste.
„Wow.“, sagte ich etwas überrascht.
„Was macht ihr hier?“ fragte jemand hinter uns.
Wir drehten uns um.
Na super. Simon.

Montag, 18. August 2014

Liebe, Autokorrektur und Broccoli

Hallihallo Ihr Lieben,

Ja, ich lebe noch.
Jaa, ich schreibe auch noch.
Jaaa, ich hatte Urlaub.
Aber nein ich war nicht weg, ich war nur faul ;)
Aber ich finde, dass darf man im Urlaub auch mal sein.
Ich wollte so viel schreiben. An der Kurzgeschichte, lustige Geschichten vom Festival und der ein oder andere Gedankenfloh, der mir in den Sinn kam und irgendwie hat mich das Leben vom Laptop abgelenkt. Eigentlich eine gute Sache ;)
Also ich bin wieder daa und komme auch gleich wieder zur Sache.
Ihr habt bestimmt die Überschrift gelesen und denkt: "Hä?"
Aber wer die Band Phrasenmäher kennt, der kennt auch vielleicht die Aussage, dass man in einem guten Album, die Themen Liebe, Autokorrektur und Brokkoli abgrasen sollte, um alle wichtigen Sachen im Leben abzudecken. Es war sehr lustig und ihre Texte sind sehr spitzig formuliert. Nett, wenn man mal etwas besseres vorhat, als ein 90- minütiges Fußballspiel ;)
Letzte Woche musste ich wieder an meine Freundin denken und daran, dass sie mal gesagt hat, dass sie immer einen bestimmten Song hört, wenn sie traurig ist, da dachte ich, ich präsentiere mal meine 5 liebsten Songs, wenn ich traurig bin oder mal einen schönen Song brauche.
Bald gibts auch wieder einen neuen Teil der Kurzgeschichte...
Bis dahin, lasst euch vom vielen Regen nicht nass werden und genießt die Urlaubszeit.
Denn Sommer fängt im Kopf an.

Eure Saphirblau

 
1. So cool bist du nicht - Madsen

 

2. Schlaflos - Jennifer Rostock

 

3. Meine Soldaten - Maxim

 

4. Superman - Tonbandgerät


5. How to save a life - The Fray (P.S. Ich hab Karten fürs Konzert *grins* Ich erzähl das so gern :D)
 
Wenn man länger drüber nachdenkt, fallen einen immer mehr Lieder ein, aber belassen wir es bei den 5 :)

Sonntag, 3. August 2014

Teil 6: Gegen Murphy



Hallihallo ihr Lieben,

Teil 6 meiner Kurzgeschichte, viel Spaß! 
Noch 3 Tage und es geht wieder aufs Festival. Die Vorfreude steigt! 

Liebe Grüße
eure Saphirblau

Ich stand vorm Spiegel und band mir die Haare hoch. Ich schaute mich an. Mein langes braunes Haar fiel jetzt als langer Zopf über meinen Rücken. Ich war noch nicht sicher, ob ich den Zopf so lassen sollte, aber wenn ich schon Turnschuhe anziehen soll, weil wir viel auf den Beinen sind, dann macht es nicht so viel Sinn sich eine aufwendige Frisur zu zaubern. Also ließ ich es so und umrandete meine blauen Augen nur noch mit Mascara und Kajal und machte zu meiner eigenen Überraschung noch einen Spritzer Parfüm an meine Haare, denn das Haar ist ein wahrer Duftträger. Hmm.
Wenn wollte ich eigentlich beeindrucken?
Ich ging einen Schritt vom Spiegel zurück und schaute mich an. Ich hatte mich für eine schwarze Jeans, Chucks, eine dunkelgrüne Tunikabluse, die bis über den Hintern ging und eine Jeansjacke, die taillier endete entschieden. Ich mochte mein Outfit. Ich war zufrieden mit mir. Dennoch wusste ich, dass ich mich selbst belog, wenn ich mir einredete, dass ich nur aus purer Lust und Laune mich etwas mehr geschminkt hatte und mir so viele Gedanken über mein Outfit gemacht habe. Aber an die Wahrheit zu denken, käme einem Tritt gegen meinen Stolz gleich, also belog ich mich weiter und sagte mir, dass ich es mir mal gönnen würde, etwas hübscher auszusehen.
Ich ging ins Wohnzimmer und setzte mich mit samt Tasche und Lederjacke auf die Couch neben meinen Vater. Er sah sich gerade einen Krimi an, der etwas älter war und wodurch die Schauspielkunst leider etwas grottig war. Die Uhr neben dem Fernseher zeigte 20:21 Uhr an und ich war schon fertig. Es wurde immer seltsamer.
„Naa Schatz, wann wirst du abgeholt?“, fragte mein Vater, während er etwas Eis löffelte. Mein Dad erinnerte mich an solchen Samstagabend immer an einen armen alten Witwer, der zu Hause ist und sich nicht an die reale Welt dort draußen traut.
„In 10 Minuten. Um halb neun.“ Sagte ich und betrachtete meine dunkelgrünen Fingernägel.
Zu meiner Verteidigung. Die Nägel hatte ich schon vorher. Ich hab sie nur berücksichtigt.
„Und du bist schon fertig?“, fragte mein Vater mit dem Löffel im Mund.
Ich strafte ihn wieder mit einem bösen Blick. Er schluckte erst das Eis runter, dann sprach er weiter.
„Du bist doch sonst nie so pünktlich und sag mal riech ich da Parfüm?“ fragte er nun misstrauisch.
„Oh Daaad.“ Sagte ich genervt und verdrehte die Augen. Mein Vater ist selten übervorsorglich. Meist ist er eher wie mein bester Kumpel, aber trotzdem hat er auch eine Vater- Ader.
„Nichts hier Oh Dad, jetzt bin ich neugierig was machst du heute genau?“, ich wurde rot. Wenn ich das mal selber so genau wüsste.
„Naja wir gehen mit meiner Klasse auf eine Feier.“, sagte ich vorsichtig. Schule, Dach, Alkohol, Mutproben. Alles keine Informationen, die man seinem Vater sagt. So viel zum Thema Kumpel.
„Aha. Und du geht’s mit diesem David da hin?“, sagte er immer noch misstrauisch.
„Ja, diesen David mochtest du damals sehr gerne.“, sagte ich während ich mich fragte, warum Frauen in Filmen immer in das Mordshaus gehen mussten. Ich meine, sowas ist einfach nur dumm.
„Jaa, da schien er aber auch noch nicht mein Mädchen ausführen zu wollen.“
„Daad. Er führt mich nicht aus. Wir sind nur Freunde.“ Ich dachte unweigerlich an Lena und David und versuchte das Wort Freunde in mir aufzunehmen. Ich musste daran denken, was er zu mir auf dem Dach gesagt hatte: Als ich 12 war und dich kennenlernte, war ich vielleicht ein bisschen verliebt in dich. Ich weiß, dass das nicht gelogen war. Aber was es heute bedeutete, wusste ich nicht.
„Okay, sprechen wir über das Thema lieber nach der Party. Wo findet die eigentlich statt?“, bohrte mein Vater nun weiter nach. Ich öffnete dem Mund, um mich rauszureden, doch da klingelte es an der Tür. Ich grinste. Gerettet.
„Entschuldige mich, aber ich schätze mal, das wird mein Taxi sein.“ Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange, um ihm Tschüss zu sagen, aber er ließ es sich nicht nehmen mir bis an die Tür zu folgen. Ich seufzte, als ich die Tür öffnete, um gleich danach wieder den Mund zu schließen.
Hinter der Tür stand David mit frech gestylten Haaren, einem schwarzen eng anliegendem Hemd und einer dunkelblauen Jeans und er trug zu meiner Überraschung Chucks. Ich grinste. Während ich ihn so betrachtet, merkte ich, dass er das ebenfalls tat. Mein Vater hinter mir seufzte.
„Hallo David, lang lang ist´s her. Wie geht’s dir?“, brach mein Vater das Eis.
„Hallo Herr Winterberg. Sehr gut. Ich hoffe, ich störe sie nicht, ich wollte Danny abholen.“
„Danny?! Ja, nein. Du störst nicht. Ich war ja schon von Danny vorgewarnt worden.“, sagte er grinsend. Ich konnte an seinem Grinsen die Gedanken ablesen und wurde rot.
„Okay, obwohl ich die Momente peinlicher Elterngespräche auf gar keinen Fall missen will, würde ich jetzt sagen, dass wir losfahren oder?“ Ich sah David flehentlich an. Er grinste und nickte mir zu.
„Ja klar. War nett sie mal wieder zu sehen Herr Winterberg.“ Er gab meinem Dad die Hand. Vorbildlich.
„Ja, hat mich auch gefreut. Pass mir ja gut auf meine Danny auf.“ David nickte bloß, dann schloss er die Tür hinter uns ich störte hörbar auf.
„Nimm ihn nicht zu ernst, er ist eben ein Vater. Er nennt mich auch Danny.“ Ich schüttelte meinen Kopf.
„Kein Problem. Ich fand´s witzig, zu sehen, wie du dich windest.“ Er lachte und ich schaute ihn böse an. Ich haute ihm  auf die Schulter und er kniff mich lachend in die Seite. Er wusste ich bin da kitzelig.
„Blödmann.“, schimpfte ich noch unter einem Lachanfall, als jemand im Auto, was an der Straße stand, hupte. Oh, jetzt macht das WIR mehr Sinn. Auf dem Beifahrersitz saß Lena und Simon saß hinter ihr. Die beiden tuschelten aufgeregt. Lena sah durch die Scheibe zu mir raus und sah mich an. Böse an. Au weia. Ich glaube, mit ihr ist nicht gut Kirschen essen.
„Gehen wir.“, sagte David und ging vor. Ich ging mit Abstand hinter ihm. Das letzte war ein Zickenkrieg mit einer Abschlussballkönigin anzufangen. Ich steh nicht so auf Streit in der Schule.
Als wir das Auto erreichten, setzte ich mich nach hinten zu Simon und schnallte mich an. Im Augenwinkel sah ich noch, wie Lena David einen flüchtigen Kuss gab, dieser aber sich schnell abwandte und den Motor startete. Was sollte das? War es ihm peinlich vor mir zu knutschen? Wenn das so weiter geht, werde ich noch irre. Es kann ihm doch egal sein, was ich denke und mir kann es egal sein, mit wem er wann rummacht. Ich schaute aus dem Fenster.
„Naa Daniela, bereit für ein bisschen Spaß?“ fragte Simon grinsend. Ich roch seine Fahne bis hier. Alkohol war nicht gerade das Attraktivste, was man an sich haben kann.
„Klar, Spaß ist immer gut.“, sagte ich so Spaß bedeutet Ablenkung und die war immer willkommen.
Nachdem wir noch Steven und zu meiner Verwunderung auch noch Hanna abgeholt haben, die mir erzählte, dass sie von der Party erst heute erfahren hätte – von Steven – ging es ein Stück raus aus der Stadt. Zum Rande eines Wohngebietes, in einer kleinen Seitenstraße parkten wir unser Auto hinter ein paar anderen Autos.
„Ist hier ne Party?“, fragte Hanna aufgeregt. Wir waren irgendwo im nirgendwo.
„Nein, die eigentliche Party ist immer auf dem Dach der Schule, aber das Vorglühen, passiert bei uns auf eine andere Art.“, erklärte Steve Hanna und mir. Ich nickte.
Als wir aus dem Auto stiegen, holte David einen großen Karton aus dem Kofferraum.
„Könnte vielleicht einer..?“ und ich wollte schon losgehen, doch Lena legte mir eine Hand auf die Schulter und ging dann zu David. Gott, ich bin so blöd. Kann ich nicht einfach mal die Füße stillhalten.
Ich hielt mich an Hanna, die sich an Steven hielt und so gingen wir voraus.
Wir mussten noch knapp einen halben Kilometer zu Fuß gehen und ich war froh über meine Chucks, als wir an einem kleinen Wohnhaus ankamen, wo schon ein Viertel unseres Jahrganges sich versammelt hatte. Ich erkannte nur wenige Gesichter wieder. Aber sie erkannten anscheinend mich teilweise wieder. Vor allem waren viele verkleidet. Als Tiger oder einer ging als Cro, sie sahen aus wie eine große bunte Partymeute.
Ich sah Fiona wieder eine alte Freundin vom Tanzen und wir drückten uns kurz und erzählten miteinander, doch dann ging Simon mit David nach vorne und bat darum, dass die Menge zur Ruhe kommen sollte, vor ihm standen ein duzend der großen braunen Kartons, wovon David vorhin bereits einen getragen hatte.
„Alsoo heute ist es soweit, Herr Hoffmann ist im Urlaub mit seiner Mutter und ihr meine Freunde habt die große Ehre an meiner Hausverschönerung als Rache aller schlechter Noten, die ungerecht von ihm vergeben wurden, teilzuhaben. Manche von euch sind ja schon verkleidet, für euch anderen habe ich hier ein paar Masken, für den Fall das die Rentner in den Nachbarhäusern Brillen haben.“, er lachte kurz über seinen eigenen Witz und sprach dann weiter:
„Ich habe hier alles was das Herz begehrt: Eier, Sprühsahne und Klopapier. Sodass wir Herrn Hoffmanns Haus schon mal vor Weihnachten schön schmücken könne. Er kommt morgen aus dem Urlaub und da wollen wir ihm doch eine besonders schöne Heimkehr bescheren.“, schloss er.
„War Herr Hoffmann nicht der furchtbare Physiklehrer?“, fragte ich Steven in Gedanken.
Er nickte. „Ja, er ist ein Arschloch. Bei Prüfungen, bei Klausuren, ach eigentlich bei allen und er will einfach nicht in Rente gehen. Idiot.“ Steve schüttelt den Kopf.
„Ach ja und das Wort des Abend ist: Was.“, sprach Simon so laut und deutlich wie nur möglich.
„Was?“ fragten Hanna und ich unisono und mir schwante böses, als Simon grinste.
„David, wärst du so freundlich? Unsere neuen Klassenkameraden dürfen gleich eingeweiht werden.“
David kam auf uns zu und überreichte uns jeweils eine kleine Flasche.
 „Kleiner Feigling“ stand in Serifenschrift auf dem Etikett. Ich wusste sofort, was das bedeutete. Die Menge sagte im Einklang Trink und Hanna haute ihren Schluck weg. Ich stand da, die kleine Flasche in der Hand und fühlte mich hilflos.
„David… Ich kann das nicht trinken.“, sagte ich so leise und konnte ihn nicht ansehen. Ich starrte nur auf die Flasche. „Bitte, ich…“ mehr sagte ich nicht, ich begann zu zittern und David nahm mir die kleine Flasche aus der Hand.
„Simon, kann Danny nicht aussetzen? Sie ist krank fühlt sich nicht gut.“, versuchte David mir zu helfen. Er verstand sofort, warum ich das nicht trinken konnte und ich wäre im am liebsten um den Hals gefallen. Die Menge stellte das anfeuern ein.
„Regeln sind Regeln. Was?!“, sagte Tamara und haute sich ebenfalls einen Schluck runter. Ich schluckte ebenfalls. Meinen Kloß herunter.
„Tami hat recht. Wenn du hierbleiben willst, trinkst du das jetzt und sagst einfach nicht mehr das Wort des Abends und dich lassen alle in Ruhe.“, sagte Simon genervt.
Ich schluckte. Ich hatte einen Kloß so groß wie einen Tennisball in der Kehle.
„Aber, sie hat Gründe.“, versuchte David es erneut und sah Simon nun an.
„Was für Gründe?“ er schnappte sich einen Schluck und trank die kleine Flasche aus und warf sie in Herrn Hoffmanns Garten.
„Keine!“, sagte ich schnell und David sah mich wieder an. Ich nahm ihm die Flasche ab, schraubte den Deckel ab und würgte den Alkohol meine Kehle hinunter. Die Wahrheit wäre schlimmer als ein kleiner Schluck. David starrte mich an.
„Dann wäre das ja geklärt. Also auf geht’s Leute, schnappt euch eine Maske und ein paar Eier und los geht’s!“ Die Menge lief auf die Kartons los, doch David blieb bei mir stehen und schaute mich an.
„Alles okay?“, fragte er leise. Ich nickte und er nahm mir die kleine Flasche ab.
„Klar, was soll schon sein. Ist nur ne Party, das bringt mich schon nicht um.“ Ich versuchte mich an einem Lächeln.
„David?!“, rief Lena und er nickte mich noch einmal zu, bevor er zurück ging.
Hanna hakte sich bei mir ein und stellte keine Fragen. Davor liebte ich sie gerade. Sie schnappte sich zwei Masken mit jeweils einen Katzengesicht drauf. Meine Katze war schwarz weiß und Hannas war rot, sie erzählte mir von ihrem Kater Peter, der ebenfalls rot war und ich hörte ihr zu und beruhigte mich langsam.
Dann ging es los.
Feuer frei für das Eierwerfen. Es hat einen Heiden Spaß gemacht, obwohl mir bewusst war, dass es dafür riesen Ärger geben wird. Doch ich machte weiter lachte und beobachteten Sarah und Tamara wie sie den Briefkasten von Herrn Hoffmann komplett mit Sprühsahne aussprühten. Es war gemein, aber auch lustig. Ich fühlte mich viel besser, als schon länger nicht mehr.
„Daniela?“ Lena stand hinter mir. Ich drehte mich um und grinste sie an, während ich die Eierpampe von den Händen wischte.
„Ja, was gibt’s?“ Ich lächelte sie an. Ich war schon wieder viel besser drauf und dachte darüber nach, dass wir vielleicht Freunde werden könnten, schließlich würde ich sie nun öfters sehen, wenn sie mit David zusammen kommen würde. Sie war bestimmt ein netter Mensch.
„Ich wollte dich nur fragen…“ sie mied das Wort Was und hielt eine Hand hinter dem Rücken verschränkt. Ich versuchte nicht viel darüber nachzudenken. Sie lehnte sich zu mir herüber.
„Du bist in David verliebt.“, flüsterte sie in mein Ohr.
„WAS?“, ich starrte sie mit großen Augen an und ihr Arm schnellte nach vorne mit einem Feigling in der Hand. Ich starrte auf ihre Hand und dann in ihr Gesicht, wo sich ein fieses Grinsen eingenistet hatte. Das war Absicht gewesen. Das Bild einer Freundschaft zwischen uns verpuffte so schnell, wie es gekommen ist. Mein Lächeln verschwand und ich nahm ihr den Feigling ab und würgte auch diesen ohne Wimpernzucken meine Kehle herunter, diese Genugtuung wollte ich ihr nicht geben.
„Gut. Lektion gelernt. Hör zu, Winterberg. Ich lass dich in Ruhe, aber nimm die Finger von David. Ich liebe ihn und lass mir das von dir nicht kaputt machen, verstanden?“ Ich nickte bloß und sie ging wieder zu den anderen.
„Schlampe.“, hörte ich Hanna hinter mir sagen. Ich wirbelte herum und sah sie an.
„Ich spreche nur das aus, welches wir beide gerade denken.“ Sie kratzte sich am Kopf über ihre Grammatik ohne das Wort Was und ich grinste. Sie fragte nicht wegen David. Hanna gefiel mir immer besser. Ich hob meine Hand hoch für einen High- Five und sie klatschte ihre beschmierte Eier- Hand dagegen. Wir lachten und warfen die letzten Eier aus unserem Karton.
David kam zu uns herüber und mein Lachen verschwand. Er machte es auch nicht einfacher.
„Du wirfst wie ein Mädchen Danny.“, er grinste.
„Vielleicht weil ich eins bin, Bergmann.“, sagte ich möglichst unfreundlich. Sein Grinsen verschwand. Er sah kurz Hanna an und dann mich. Er wollte gerade fragen, was denn los war, da hörten wir die lauten Sirenen eines Polizeiwagens und dann ging alles ganz schnell.
David packte mich am Arm und riss mich laufend vorwärts. Ich drehe mich nochmals um, die anderen rannten ebenfalls alle in verschiedene Richtungen davon. Die Kartons waren alle leer und hingen nun an den Bäumen aufgespießt. Simon, Lena, Hanna und Steven liefen ebenfalls hinter uns her. Wir sprangen über Zäune und liefen durch Vorgärten bis wir endlich das Auto in der Seitenstraße erreichten. Ich atmete schwer, als wir dastanden und auf die anderen warteten. David hielt immer noch meine Hand und ich schüttelte sie ab, als hätte ich mich verbrannt. Ich brauchte wirklich keinen Ärger in der Schule.
„Was ist..?“, begann David, doch da kamen schon die anderen auf uns zu.
„Ha. Du hast Was gesagt!“ rief Hanna und schlug sich die Hand vor den Mund. Steven gab ihr grinsend einen Feigling. Sie seufzte tief.
„Ich bin Fahrer, ich kann so oft und so laut Was sagen wie ich will. Ich trinke heute keinen Alkohol.“
Er sah mich wieder an, doch ich ging zu Hanna und nahm ihr den Schluck ab.
„Hey, was soll das?“, fragte sie verwirrt.
„Was?“ sagte ich trotzig und würgte den Schluck hinunter. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass ich das Falsche tat, aber ich wollte nicht über David nachdenken oder Lena oder darüber, dass ich Gefahr laufe wieder in der Schule gemobbt zu werden. Steven gab Hanna einen neuen Feigling.
„Na gut. Wir fahren besser weiter zu Station 2, bevor uns die Polizei noch in diesem Aufzug erwischt.“, sagte David gedehnt und Lena ging auf ihn zu und nahm seine Hand.
Die Hand, die er eben noch nach mir gegriffen hatte.