ich hoffe doch, dass ihr alle schöne Pfingsten hattet. Meine waren ganz schön. Vor allem hab ich letzte Woche eine wahnsinige Idee gehabt. Vielleicht liest ja der ein oder andere von euch hin- und wieder Zeitung?! Jedenfalls gibt es da immer auf einer halben Seite einen Teil von einem Roman. Also jeden Tag ein bis zwei Seiten neuen Inhalt und nach einer bestimmten Zeit wurde der komplette Roman einmal veröffentlicht. Nach und nach immer wieder in der Zeitung.
Das brachte mich auf eine Idee. Ich möchte hier auch sowas machen. Euch eine etwas längere Kurzgeschichte hier Stück für Stück päsentieren. Sodass man immer ein Stück davon lesen kann und die Geschichte hier irgendwann komplett erscheint. Die Idee daran ist außerdem, dass ich es immer frisch schreiben möchte, als in der Woche, bevor ich es posten möchte, sodass es so aktuell wie möglich ist. Zeitung eben ;) Dabei kann ich nichts versprechen. Ich gebe mein bestes euch immer etwas zu schreiben, aber wenn ich mal etwas beschäftigter bin oder gerade im Urlaub (soll vorkommen :D) dann müsst ihr auch mal eine Woche ohne den Fortsetzungsroman auskommen...
Also hier der erste Teil, den ich "Die Rückkehr" getauft habe:
Ich seufzte und schaltete den Motor meines heißgeliebten
Opel Corsa aus. Der gute hatte schon einige Touren auf dem Buckel, aber war
immer ein guter Weggefährte gewesen.
Da bin ich also wieder, hier an meiner alten Schule, vor
der ich vor fünf Jahren mit wehenden Fahnen die Hufe in die Hand genommen habe
und gaanz schnell das Weite gesucht habe. Ja ok, sind wir mal ganz ehrlich, ich
musste umziehen, weil mein Vater einen neuen Job in einer anderen Stadt
bekommen hat. Aber mir kam das ganz recht. Aufgezogen von einem Mann war ich nie das durchschnittlich normale
Mädchen. Ich hasse alles was total kitschig ist. Das wurde mir aber erst damals
mit 13 so richtig bewusst und leider auch meinen Klassenkameradinnen, die es
eher für sonderbar hielten, dass ich nicht jede Pause aufs Klo rannte, um mir
die Haare neu zu flechten oder mir den roten Lippenstift immer wieder
nachzuziehen. Ich fand damals, dass die Mädchen aus meiner Klasse sich
schminkten wie Clowns und das war wohl auch gar nicht so abwegig, wenn ich
jetzt sehe, wie die 13- Jährigen Mädchen heute aussehen. Naja, weil ich diese
typischen Mädchensachen nicht machen wollte, haben mich meine Klassenkameraden
geschnitten und ich war 13 und sind wir mal ehrlich. Kinder können so gemein
sein.
Und jetzt bin ich wieder hier. Fünf Jahre nachdem ich
grinsend dieses dumme Kuhdorf endlich verlassen durfte, um in eine größere
Stadt zu ziehen, wo es meinen Klassenkameraden egal war, wie viel Mädchen in
einem steckt.
Gut heute sah ich schon aus wie ein Mädchen. Ich
schminkte mir die Augen mit Mascara und Kajal, das war´s. Make up hasse ich,
das macht auch ein bisschen Clownsgesicht. Ich hatte lange braune Haare und
blaue Augen, die das einzige an mir waren, was ich wirklich mochte, da sie mich
an das Mittelmeer und den Sommer erinnerten. Aber hey, ich war auch kein
fanatischer Diät- Typ. Ich nahm das was ich hatte und was ich hatte, war ok.
Kleidungsmäßig war ich manchmal nicht ganz so Mädchen.
Meine Lieblingsschuhe waren Chucks, die hatte ich in drei verschiedenen Farben.
Jeans waren bequem und leger und immer ein ständiger Begleiter von mir und
T-Shirts trug ich immer gerade das, was mir gefiel. Mal bequem und einfach und
mal ein bisschen femininer.
Heute hat ich blaue Chucks, eine dunkelblaue Bluse und
eine hellblaue Jeans an. Vielleicht etwas zu schick für die Schule, aber ich
wollte einfach mal etwas hübscher aussehen. Nur für den Fall.
Ich stieg aus und schloss mein Auto ab, dann ging ich mit
etwas weichen Beinen Richtung Schule.
Warum war ich nur so nervös, schließlich war es doch eh
nur noch ein Jahr bis zu meinem Abitur. Selbst wenn es nicht so toll mit meinen
Mitmenschen läuft, müsste ich nur dieses eine Jahr überleben, mich einfach auf
die Schule konzentrieren. Das wird schon.
Ich atmete einmal tief ein und wieder aus, dann stieß ich
die große Eingangstür der Schule auf und ging langsam Richtung Sekretariat.
Dort saß eine kleine grauhaarige, etwas pummelige Frau mit einer Brille, die an
einer Kette hing und lies die Zeitung. Ihre Kleidung war durch und durch pink
und sie erinnerte mich ein bisschen an die Schulleitern Dolores Umbridge aus
Harry Potter.
„Guten Morgen, mein Name ist Daniela Winterberg. Ich bin
neu in dieser Schule.“ Sagte ich mit einem hohen Maß an Selbstbewusstsein.
„Guten Morgen Liebes. Jaa, wir erwarten dich schon. Deine
Klasse ist gerade in der Einweisung vom Schulleiter, da kannst du dich gleich
mit hinsetzen, aber nimm dieses Klemmbrett mit, das musst du ausfüllen und mir
am Ende des Tages wieder bringen. Ok?“
Ich nickte, nahm das Klemmbrett an mich und verließ das
Sekretariat. „Warten Sie“ schrie mir die Sekretärin hinterher.
Ich drehte mich nochmal zu ihr um. „Was ist?“
„Ich muss Ihnen noch den Weg zeigen zur Aula.“ Sagte sie
etwas außer Atem.
„Kein Problem den kenn ich schon. Ich war schon mal auf dieser
Schule.“ Ich ließ sie mit einem verwirrten Blick stehen und ging Richtung Aula.
Ich sah die Aula Tür und stöhnte. Nach fünf Jahren könnte
man doch mal davon ausgehen, dass sie eine neue Tür haben, aber nein immer noch
diese alte schwere, LAUTE Schiebetür von früher.
Ich schob und schob und durch die Milchglasscheibe sah
ich wie jemand aufstand und mir von Ihnen beim Schieben half. Mit einem Ruck
bewegte sich die Tür und ich sah in das Gesicht eines Jungen mit einem
freundlichen Grinsen. Braunen kurzen Haaren und grünen Augen. Er kam mir
merkwürdig bekannt vor. Ich musterte ihn und er ebenfalls mich.
„Danny?“ er grinste und zeigte damit eine Reihe weißer
Zähne.
Ich war verdutzt. Es ratterte in mir. Wenn er mich
kannte, musste ich Ihn auch kennen, nur ich konnte das Gesicht gerade nicht
zuordnen. Ich schaute in seine grünen Augen und dachte angestrengt nach.
Plötzlich machte es Klick, der Groschen viel und ich musste auch sofort grinsen.
„David? Oh mein Gott, wie du aussiehst. Toll!“ David ist
mein ehemals bester Freund aus Schultagen, ich hatte es ja nicht so mit den
Mädchen und er war sehr dick als Kind gewesen, weshalb er nicht so der Sportler
war und somit nicht so gut mit den Jungs konnte. Wir waren somit ein
eingeschworenes Team gewesen und er war der Einzige, weshalb ich traurig war,
weil ich wegziehen musste.
Doch jetzt war er kein bisschen dick mehr. Er war
sportlich und hatte ein paar Muskeln. Ich konnte es kaum wahr haben, aber er
sah richtig gut aus.
„Du aber auch. So groß und sehe ich da Schminke in deinem
Gesicht?“ Er strich mit einem Finger unter meinem Auge lang.
„Haha“ ich schlug seine Hand weg. „Aber du wirst doch
bestimmt von Mädchen umgarnt.“ Ich zog die Augenbrauen bedeutungsvoll immer
wieder hoch und runter.
Plötzlich verstummte das allgemeine Gemurmel und auch der
Schulleiter hatte aufgehört seine einstudierte Rede vom Blatt abzulesen. Jetzt
sah er auf und schaute uns an.
„Entschuldigung? Kann man Ihnen beiden helfen?“ fragte er
etwas erbost über die Störung.
Alle wirklich alle Schüler drehten sich um und schauten
uns an. 100 Augenpaare auf uns gerichtet. TOLL. Ich atmete einmal wieder tief
ein uns aus.
„Nein, kein Problem. Tut uns leid für die Störung.“ Sagte
ich so laut ich konnte, damit der Schulleiter es über die Menge verstehen
konnte.
„Da bin ich aber beruhigt. So nehmen Sie doch Platz, damit wir fortfahren können. Es
gibt noch viel zu besprechen.“ Sagte er in einem strengen Lehrerton.
David zwinkerte mir aufmunternd zu und setzte sich dann
wieder zu seinen Kumpels. Alles Sportler soweit ich das überblicken konnte.
Es gab nur noch einen freien Platz. Neben einem Mädchen
mit blonden Locken und Brille, sie hatte ebenfalls ein Klemmbrett in der Hand
und sah mich freundlich an.
„Hey, auch neu hier? Ich bin Hanna. Komme vom anderen
Gymnasium. Da bieten die aber kein Kunst- Abi an. Traurig, deswegen bin ich
jetzt hier.“ Sie lächelte mich freundlich an.
„Daniela, aber nenn mich ruhig Danny. Ich bin neu hier
wieder hergezogen.“
„Ach dann bist du gar nicht von hier?!“ fragte sie
neugierig, aber nicht unbedingt unhöflich.
„Naja, so ganz kann man das nicht sagen, ich hab hier
schon mal gewohnt.“ Antwortete ich leise.
„Ach so.“ Damit blieb sie erst mal still, da der Schulleiter
uns wieder böse anschaute. Herr Fitz war schon immer so nervig gewesen,
Disziplin war für ihn schon immer alles gewesen.
Mein Blick blieb an Davids Hinterkopf hängen, der gerade
ganz offensichtlich seinen Kumpels erzählte, woher er mich kannte, weshalb
diese sich immer wieder nach mir umdrehten.
Ich versuchte nach vorne zum Schulleiter zu schauen, um
zu verstehen, was er sagte.
David hatte sich gegenüber von früher ganz schön
verändert und ich wusste nicht, wie ich das finden sollte.
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