Warum eigentlich Gedankenflöhe?

Jeder kennt das: Man sitzt im Zug alleine und hört Musik, man sitzt bei der Arbeit oder in der Schule und schaut in den Himmel aus dem Fenster, man ist mit Freunden im Auto unterwegs und zwischendurch gibt es immer wieder die Minuten der Stille und man sieht auf die Straßen, wie die Laternen an einem vorbeisausen.
In diesen Momenten und in noch ganz vielen mehr lasse ich meine Gedanken kreisen. Sie Hut, Stock und Gesangbuch schnappen und auf Wanderschaft gehen. Dabei kann der Weg ganz unterschiedlich sein. Er kann echt sein, ein realler Weg den man im Leben gegangen ist und den man das ein oder andere Mal wieder abgeht. Mal bereut man die Wahl des Weges, mal ist man froh, sich für diesen Weg entschieden zu haben. Es kann aber auch genauso gut eine Reise in eine Ferne Zukunft sein. Da wo alles gut wird. Den am Ende wird ja bekanntlich alles gut. Wünsche und Träume werden wahr, so sagt es zumindest jedes Kindermärchen.
Was aber letzendlich das beste an diesen Gedanken ist, dass sie wie ein kleiner Floh von einem Weg zum anderen hüpfen. Wahllos so scheint es manchmal sich Dinge, Ereignisse und Vergangenheit oder Zukunft rauspickt.
Wenn ich also im Zug sitze und nach draußen auf die Welt blicke und still darauf warte an meinem Ziel anzukommen, ist der kleine Floh bereits in meinem Kopf unterwegs und bewegt sich durch meine Gedankenwelt.
Mein Blog beschäftigt sich mit diesen Flöhen. Gedanken, die mir immer wieder in den Sinn kommen, die mich beschäftigen oder auch einfach mal Dinge, die gesagt werden müssten.
Dabei müsst Ihr nicht immer meiner Meinung sein, wenn Ihr versucht meinen Gedankengängen zu folgen. Bildet euch selber Gedankenflöhe zu meinen Themen, lasst meine Gedanken in eure Gedanken und diese Flöhe für euch auf Reise gehen. Denn das ist das schöne in dieser kleinen Welt in unserem Kopf, wir können machen was wir wollen.
Jetzt viel Spaß beim Lesen und wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.

Montag, 9. Juni 2014

Fortsetzungroman Teil 1: Die Rückkehr

Hallihallo ihr Lieben,

ich hoffe doch, dass ihr alle schöne Pfingsten hattet. Meine waren ganz schön. Vor allem hab ich letzte Woche eine wahnsinige Idee gehabt. Vielleicht liest ja der ein oder andere von euch hin- und wieder Zeitung?! Jedenfalls gibt es da immer auf einer halben Seite einen Teil von einem Roman. Also jeden Tag ein bis zwei Seiten neuen Inhalt und nach einer bestimmten Zeit wurde der komplette Roman einmal veröffentlicht. Nach und nach immer wieder in der Zeitung.
Das brachte mich auf eine Idee. Ich möchte hier auch sowas machen. Euch eine etwas längere Kurzgeschichte hier Stück für Stück päsentieren. Sodass man immer ein Stück davon lesen kann und die Geschichte hier irgendwann komplett erscheint. Die Idee daran ist außerdem, dass ich es immer frisch schreiben möchte, als in der Woche, bevor ich es posten möchte, sodass es so aktuell wie möglich ist. Zeitung eben ;) Dabei kann ich nichts versprechen. Ich gebe mein bestes euch immer etwas zu schreiben, aber wenn ich mal etwas beschäftigter bin oder gerade im Urlaub (soll vorkommen :D) dann müsst ihr auch mal eine Woche ohne den Fortsetzungsroman auskommen...
Also hier der erste Teil, den ich "Die Rückkehr" getauft habe:




Ich seufzte und schaltete den Motor meines heißgeliebten Opel Corsa aus. Der gute hatte schon einige Touren auf dem Buckel, aber war immer ein guter Weggefährte gewesen.
Da bin ich also wieder, hier an meiner alten Schule, vor der ich vor fünf Jahren mit wehenden Fahnen die Hufe in die Hand genommen habe und gaanz schnell das Weite gesucht habe. Ja ok, sind wir mal ganz ehrlich, ich musste umziehen, weil mein Vater einen neuen Job in einer anderen Stadt bekommen hat. Aber mir kam das ganz recht. Aufgezogen von einem Mann  war ich nie das durchschnittlich normale Mädchen. Ich hasse alles was total kitschig ist. Das wurde mir aber erst damals mit 13 so richtig bewusst und leider auch meinen Klassenkameradinnen, die es eher für sonderbar hielten, dass ich nicht jede Pause aufs Klo rannte, um mir die Haare neu zu flechten oder mir den roten Lippenstift immer wieder nachzuziehen. Ich fand damals, dass die Mädchen aus meiner Klasse sich schminkten wie Clowns und das war wohl auch gar nicht so abwegig, wenn ich jetzt sehe, wie die 13- Jährigen Mädchen heute aussehen. Naja, weil ich diese typischen Mädchensachen nicht machen wollte, haben mich meine Klassenkameraden geschnitten und ich war 13 und sind wir mal ehrlich. Kinder können so gemein sein.
Und jetzt bin ich wieder hier. Fünf Jahre nachdem ich grinsend dieses dumme Kuhdorf endlich verlassen durfte, um in eine größere Stadt zu ziehen, wo es meinen Klassenkameraden egal war, wie viel Mädchen in einem steckt.
Gut heute sah ich schon aus wie ein Mädchen. Ich schminkte mir die Augen mit Mascara und Kajal, das war´s. Make up hasse ich, das macht auch ein bisschen Clownsgesicht. Ich hatte lange braune Haare und blaue Augen, die das einzige an mir waren, was ich wirklich mochte, da sie mich an das Mittelmeer und den Sommer erinnerten. Aber hey, ich war auch kein fanatischer Diät- Typ. Ich nahm das was ich hatte und was ich hatte, war ok.
Kleidungsmäßig war ich manchmal nicht ganz so Mädchen. Meine Lieblingsschuhe waren Chucks, die hatte ich in drei verschiedenen Farben. Jeans waren bequem und leger und immer ein ständiger Begleiter von mir und T-Shirts trug ich immer gerade das, was mir gefiel. Mal bequem und einfach und mal ein bisschen femininer.
Heute hat ich blaue Chucks, eine dunkelblaue Bluse und eine hellblaue Jeans an. Vielleicht etwas zu schick für die Schule, aber ich wollte einfach mal etwas hübscher aussehen. Nur für den Fall.
Ich stieg aus und schloss mein Auto ab, dann ging ich mit etwas weichen Beinen Richtung Schule.
Warum war ich nur so nervös, schließlich war es doch eh nur noch ein Jahr bis zu meinem Abitur. Selbst wenn es nicht so toll mit meinen Mitmenschen läuft, müsste ich nur dieses eine Jahr überleben, mich einfach auf die Schule konzentrieren. Das wird schon.
Ich atmete einmal tief ein und wieder aus, dann stieß ich die große Eingangstür der Schule auf und ging langsam Richtung Sekretariat. Dort saß eine kleine grauhaarige, etwas pummelige Frau mit einer Brille, die an einer Kette hing und lies die Zeitung. Ihre Kleidung war durch und durch pink und sie erinnerte mich ein bisschen an die Schulleitern Dolores Umbridge aus Harry Potter.
„Guten Morgen, mein Name ist Daniela Winterberg. Ich bin neu in dieser Schule.“ Sagte ich mit einem hohen Maß an Selbstbewusstsein.
„Guten Morgen Liebes. Jaa, wir erwarten dich schon. Deine Klasse ist gerade in der Einweisung vom Schulleiter, da kannst du dich gleich mit hinsetzen, aber nimm dieses Klemmbrett mit, das musst du ausfüllen und mir am Ende des Tages wieder bringen. Ok?“
Ich nickte, nahm das Klemmbrett an mich und verließ das Sekretariat. „Warten Sie“ schrie mir die Sekretärin hinterher.
Ich drehte mich nochmal zu ihr um. „Was ist?“
„Ich muss Ihnen noch den Weg zeigen zur Aula.“ Sagte sie etwas außer Atem.
„Kein Problem den kenn ich schon. Ich war schon mal auf dieser Schule.“ Ich ließ sie mit einem verwirrten Blick stehen und ging Richtung Aula.
Ich sah die Aula Tür und stöhnte. Nach fünf Jahren könnte man doch mal davon ausgehen, dass sie eine neue Tür haben, aber nein immer noch diese alte schwere, LAUTE Schiebetür von früher.
Ich schob und schob und durch die Milchglasscheibe sah ich wie jemand aufstand und mir von Ihnen beim Schieben half. Mit einem Ruck bewegte sich die Tür und ich sah in das Gesicht eines Jungen mit einem freundlichen Grinsen. Braunen kurzen Haaren und grünen Augen. Er kam mir merkwürdig bekannt vor. Ich musterte ihn und er ebenfalls mich.
„Danny?“ er grinste und zeigte damit eine Reihe weißer Zähne.
Ich war verdutzt. Es ratterte in mir. Wenn er mich kannte, musste ich Ihn auch kennen, nur ich konnte das Gesicht gerade nicht zuordnen. Ich schaute in seine grünen Augen und dachte angestrengt nach. Plötzlich machte es Klick, der Groschen viel und ich musste auch sofort grinsen.
„David? Oh mein Gott, wie du aussiehst. Toll!“ David ist mein ehemals bester Freund aus Schultagen, ich hatte es ja nicht so mit den Mädchen und er war sehr dick als Kind gewesen, weshalb er nicht so der Sportler war und somit nicht so gut mit den Jungs konnte. Wir waren somit ein eingeschworenes Team gewesen und er war der Einzige, weshalb ich traurig war, weil ich wegziehen musste.
Doch jetzt war er kein bisschen dick mehr. Er war sportlich und hatte ein paar Muskeln. Ich konnte es kaum wahr haben, aber er sah richtig gut aus.
„Du aber auch. So groß und sehe ich da Schminke in deinem Gesicht?“ Er strich mit einem Finger unter meinem Auge lang.
„Haha“ ich schlug seine Hand weg. „Aber du wirst doch bestimmt von Mädchen umgarnt.“ Ich zog die Augenbrauen bedeutungsvoll immer wieder hoch und runter.
Plötzlich verstummte das allgemeine Gemurmel und auch der Schulleiter hatte aufgehört seine einstudierte Rede vom Blatt abzulesen. Jetzt sah er auf und schaute uns an.
„Entschuldigung? Kann man Ihnen beiden helfen?“ fragte er etwas erbost über die Störung.
Alle wirklich alle Schüler drehten sich um und schauten uns an. 100 Augenpaare auf uns gerichtet. TOLL. Ich atmete einmal wieder tief ein uns aus.
„Nein, kein Problem. Tut uns leid für die Störung.“ Sagte ich so laut ich konnte, damit der Schulleiter es über die Menge verstehen konnte.
„Da bin ich aber beruhigt. So nehmen Sie  doch Platz, damit wir fortfahren können. Es gibt noch viel zu besprechen.“ Sagte er in einem strengen Lehrerton.
David zwinkerte mir aufmunternd zu und setzte sich dann wieder zu seinen Kumpels. Alles Sportler soweit ich das überblicken konnte.
Es gab nur noch einen freien Platz. Neben einem Mädchen mit blonden Locken und Brille, sie hatte ebenfalls ein Klemmbrett in der Hand und sah mich freundlich an.
„Hey, auch neu hier? Ich bin Hanna. Komme vom anderen Gymnasium. Da bieten die aber kein Kunst- Abi an. Traurig, deswegen bin ich jetzt hier.“ Sie lächelte mich freundlich an.
„Daniela, aber nenn mich ruhig Danny. Ich bin neu hier wieder hergezogen.“
„Ach dann bist du gar nicht von hier?!“ fragte sie neugierig, aber nicht unbedingt unhöflich.
„Naja, so ganz kann man das nicht sagen, ich hab hier schon mal gewohnt.“ Antwortete ich leise.
„Ach so.“ Damit blieb sie erst mal still, da der Schulleiter uns wieder böse anschaute. Herr Fitz war schon immer so nervig gewesen, Disziplin war für ihn schon immer alles gewesen.
Mein Blick blieb an Davids Hinterkopf hängen, der gerade ganz offensichtlich seinen Kumpels erzählte, woher er mich kannte, weshalb diese sich immer wieder nach mir umdrehten.
Ich versuchte nach vorne zum Schulleiter zu schauen, um zu verstehen, was er sagte.
David hatte sich gegenüber von früher ganz schön verändert und ich wusste nicht, wie ich das finden sollte.

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